Ein Dienstleiter spricht gleichzeitig in zwei Sprachen; ein Gottesdienst für die Seelen zweier Bereiche; zwei Chöre singen miteinander jeweils in ihrer Sprache und zwei Dirigenten agieren zeitgleich nebeneinander. Wie ist so etwas möglich?!
An diesem Sonntagmorgen hatte die Gemeinde Bottrop-Mitte die Gläubigen der Hörgeschädigten aus Westdeutschland zu Besuch. Ferner wurde in dem Gottesdienst im Besonderen der Seelen der Verstorbenen gedacht.
Der für die Gruppe der Hörgeschädigten beauftragte Hirte Bernd Graffenberger predigte in Lautsprache und begleitender Gebärdensprache, sodass alle Gottesdienst-Teilnehmer angesprochen wurden.
„Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ (Johannes 14,6)
„Jesus Christus ist in seinem Handeln unser Vorbild. Wenn wir ihm nachfolgen, also sein Wort annehmen und danach tun, sind wir auf dem richtigen Weg. Das göttliche Leben in uns, ausgegossen durch die Spendung des Heiligen Geistes, kann sich so entwickeln. Wir können auch eine Hilfe für die Seelen der Entschlafenen sein, indem wir ihnen als Vorbild dienen und im Gebet für sie eintreten“, so Hirte Graffenberger.
Priester Volker Pech aus Solingen diente ebenfalls in Laut- und Gebärdensprache und unterstrich in seinem Predigtteil die Wichtigkeit der Zuwendung zu den Seelen in der jenseitigen Welt. „Wir sind bei Gott geborgen und können dafür sorgen, dass auch andere Gott kennen lernen.“
Nachdem die beiden Chöre das Lied aus dem Chorbuch Nr. 397: „Selig sind, die das Wort Gottes hören und bewahren“ sangen, trat der Gemeindevorsteher, Hirte Thomas Krömer, und der in die Gebärdensprache übersetzende Diakon Christian Mielenz an den Altar.
Hirte Krömer fasste zusammen, dass wir eine Hilfe für die Seelen sein können über unseren Glauben, durch unser Handeln, der Nächstenliebe und der Versöhnung. „Jesus schenkt Gnade und Heil für die Seele, damit sie auf ewig bei Gott sein kann.“
Nach dem Gottesdienst luden die Gruppe der Hörgeschädigten alle Anwesenden zu einem gemeinsamen Imbiss ein. Bei Salaten, Brötchen, Würstchen und weiteren Köstlichkeiten, zweierlei Suppen, Kaffee und Kuchen fand noch so manch schöner Gedankenaustausch statt, bevor sich auf den teils weiten Heimweg begeben wurde.
Wir sagen Danke! Es war besonders … SCHÖN!
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